Interview Christina Haller – aktuelle Ausstellung in der Mediathek Renningen
Christina Haller (CH), ein Mitglied unseres Kunstforums, stellt bis Ende 2024 in der Mediathek in Renningen aus. Darüber ist Georg Andrae (GA) mit der Künstlerin unlängst ins Gespräch gekommen.
CH: Ich freue mich sehr, ausstellen und meine Art zu malen präsentieren zu können. Das kann auch Malen ohne Pinsel sein.
GA: Malen ohne Pinsel? Das musst du unseren Lesern erklären.
CH: Malen ohne Pinsel eröffnet mir neue kreative Wege. Schwämme, Walzen, Stahlwolle, Folien und Spachteln sind Werkzeuge, mit denen ich meine Arbeiten gestalte. Das ermöglicht mir, eine Vielfalt an Strukturen und Oberflächen zu schaffen, die fasziniert.
GA: Du schwelgst förmlich in den Farben, und das macht deine Bilder so eindrücklich!
CH: Ich liebe ausdrucksstarke Farbkombinationen. Meine Kompositionen reichen von leuchtenden, kräftigen Farbexplosionen bis hin zu sanften, harmonischen Tönen, die eine meditative Ruhe ausstrahlen.
GA: Du hast, seit ich dich kenne, eine bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit gezeigt.
CH: Ich arbeite oft und gern abstrakt. Derzeit widme ich mich allerdings expressiven Interpretationen von Naturphänomenen. Polarlichter haben es mir besonders angetan. Die magischen Lichter des Nordens, die in ihrer ganzen Farbgewalt über den
Himmel tanzen, inspirieren mich dazu, die Schönheit und Mystik dieser Erscheinungen in meine Bilder zu übertragen.
Sie sind nicht nur Abbilder der Natur, sondern kreative Übersetzungen, die die Energie
und das Mysterium des Phänomens einfangen wollen.
GA: Was bedeuten dir Kunst und künstlerische Betätigung?
CH: Ich bin schon lange mit der Kunst verbunden. Ich habe für das Lehramt Kunst studiert und erkannt, dass kreatives Arbeiten mich erfüllt. Meine Leidenschaft für die Malerei ist über die Jahre nur intensiver geworden. Das künstlerische Schaffen lässt mich nicht mehr los. Es ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens.
GA: In deinen ausgestellten Arbeiten zeigt sich eine Künstlerin, die es versteht, Emotionen in Farbe und Struktur zu übersetzen, und die es liebt, die Natur in ihrer Essenz neu zu interpretieren. Deine Kunst spricht eine eigene Sprache – eine, die sich in kräftigen Farben und mutigen Texturen ausdrückt und das Prädikat „expressionistisch“ für sich beanspruchen kann.
Fotos: Horst Haller
Interview: Georg Andrae