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Manfred Moser in der Mediathek

Die Künstlerinnen, die im Kunstforum Renningen organisiert sind, haben fortwährend die Möglichkeit, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit durch Ausstellungen in der Mediathek zu zeigen. So präsentiert sich zurzeit und noch bis Ende Mai MANFRED MOSER mit sechs Gemälden, die unter dem Leitwort „Landschaften am Wasser“ thematisiert werden können. Der Künstler geht diesmal mit der Auswahl seiner Gemälde über die vertrauten heimatlichen Sujets hinaus und bietet Landschaftsausschnitte u.a. von der Müritz über die Bretagne bis an den Gardasee.

Manfred Moser „Müritz bei Röbel“

Manfred Moser „Großer Kreßinsee“

Manfred Moser verzichtet auf jegliche Expressivität, denn er ist – wie er selbst sagt – Impressionist. Hier werden nicht von der Wahrnehmung ausgelöste Emotionen in entsprechenden Farbklängen auf die Leinwand gebracht. Vielmehr gibt das Motiv, das der Künstler auswählt, die Stimmung vor. Er stellt sich seit Jahrzehnten dem Anspruch, das darzustellen, was er wirklich sieht und transportiert so, was die Landschaft wortlos zur Sprache bringt. Der Künstler konfrontiert nicht mit sich selbst, sondern mit seiner „unverfärbten Wahrnehmung“. Nachvollziehbar wird die tageszeit- und lichtabhängige Stimmung zum Ausdruck gebracht – und zwar die des Motivs.

Manfred Moser – „Gardasee bei Villa“

Wie wäre es, in diesen Zeiten der aufkommenden Klimakatastrophe Manfred Moser als politischen Künstler zu sehen. Sein Werk ist keine Anklage, er stellt nicht den Missstand, nicht das Schreckliche und schon gar nicht das Hässliche dar. Seine Arbeiten zeigen die täglich erlebbare Schönheit der uns umgebenden Natur, deren Beschädigung noch nicht augenfällig ist. Diese Schönheit ist politisch, spätestens, wenn sie im Gemälde als künstlerischer Ausdruck der Forderung nach Frieden, Generationen-Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung verstanden wird, mit der der Künstler sich an die Gesellschaft wendet. Würden Arbeiten Manfred Mosers bei den „Fridays for future“-Demos im Gefolge Greta Thunbergs mitgeführt, stellten sie ein Symbol dessen dar, das ihre Bewegung bewahren will.

Text und Fotos: Georg Andrae
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