Christina Haller Ausstellung bei der Polizei
Die Neue beim Polizeiposten Renningen ist Christina Haller. Sie ist nicht lange geblieben. Als sie wieder ging, hat sie nichts mitgenommen, sondern vielmehr einiges zurückgelassen, und zwar mindestens zwölf ihrer Gemälde. Die Bediensteten des Polizeipostens machten begeistert von der Möglichkeit Gebrauch, aus dem Fundus der Bilder für ihr jeweiliges Arbeitszimmer ein Werk auszuwählen. Die übrigen wurden im Flur gehängt. Was also dort im ersten Quartal dieses Jahres zu sehen, aber natürlich nur für Besucher des PP zugänglich ist, ist nicht die Künstlerin, sondern ein breites Spektrum ihrer Kunst. Christina Haller gehört zu den konsequent abstrakt malenden KünstlerInnen im Kunstforum Renningen. Sie ist sehr vielseitig, aber nie wahllos oder beliebig. Wenn es nicht von ihr bewusst ähnlich gestaltete Bildpaare sind, ist jedes ihrer Werke im Ausdruck, in der Farbgebung und in der Art des Farbauftrags unterschiedlich. Hier zwei Beispiele:
Da sie keine äußeren Wahrnehmungen wiedergibt, nichts abbildet und zumeist auf Linie und Form verzichtet und ihre Bilder von der Farbe dominiert werden, ist die Künstlerin zu den abstrakten Expressionisten zu zählen. Wie dieser Begriff es schon andeutet, liegt der Schluss nahe, dass Christina Haller in ihren Bildern ihre Persönlichkeit, ihre inneren Wahrnehmungen und Emotionen formlos in Farben ausdrückt. Zum Malprozess – dem größten Geheimnis in der abstrakten bildenden Kunst – bei der Entstehung ihrer Bilder befragt, teilte sie sich mit wie folgt:
„Malen… Spachteln… Lasieren… Zurücktreten… Schauen… Verwerfen… Experimentieren… Impulsen folgen… Akzente setzen… – ein Meer von Möglichkeiten! Gestalten ist für mich ein dynamischer Prozess, der bis zum Schluss spannend bleibt.“
Text und Fotos: Georg Andrae
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